Quotenfehler passieren auf diverse Art und Weise und haben unterschiedliche Hintergründe. Von einem Quotenfehler spricht man, sofern die Quote erheblich vom markttypischen Preis abweicht. Gleichzeitig wird ein Quotenfehler unterschiedlich seitens der Wettanbieter gehandhabt.

Um einen offensichtlichen Quotenfehler handelt es sich, sofern die marktübliche Quote auf einen Deutschland-Sieg im Freundschaftsspiel bei 2.00 liegt, aber der Buchmacher scheinbar versehentlich eine 20.00 bietet. Bei einem derart extremen Quotenunterschied kann sich der Buchmacher zumeist auf seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen berufen und platzierte Wetten stornieren. Denn die meisten Wettanbieter sichern sich ab. Dabei heißt es in fast allen Regelwerken, dass offensichtliche Quotenfehler bzw. Eingabefehler nachträglich storniert werden dürfen. Fehler passieren nämlich überall. Gelegentlich kann es auch vorkommen, dass der Sportwetten-Anbieter derartige Wetten nicht storniert. Das erfolgt aber einzig und alleine aus reiner Kulanz.

Durch das Angebot von Wettbörsen kann es einem persönlich passieren, dass man fehlerhafte Quoten anbietet. Hier sieht die Handhabe allerdings anders aus. Sollte man als Spieler auf einer Wettbörse eine deutlich erhöhte Quote anbieten, kann diese nicht mehr storniert werden, sofern bereits angenommen. Dabei hilft auch keine Kontaktaufnahme mit dem Kundenservice. Denn bei Betfair gelten andere Regeln. Die Quoten werden von den Spielern selbst bestimmt, so dass Betfair für Eingabefehler seitens der Spieler keinerlei Verantwortung übernimmt. Bei der Wettabgabe gibt es jedoch diverse Sicherheitsmechanismen, um extreme Eingabefehler weitgehend zu vermeiden. Auch ist die finanzielle Haftung immer mit dem aktuell verfügbaren Kontostand verknüpft, so dass sich der mögliche Verlust zumeist im Rahmen hält.

Beim Sportwetten sollte man stets auf seinen gesunden Menschenverstand hören. Extreme Quotenunterschiede weisen direkt auf einen Quotenfehler hin. Diese werden gewöhnlich vom Wettanbieter im Nachhinein storniert. Leicht erhöhte Quoten im Marktvergleich müssen dagegen nicht direkt auf einen Quotenfehler hinweisen. Sollte Wettanbieter A einen Auswärtssieg mit einer Quote von 8.00 honorieren, kann Buchmacher B dafür sogar eine Quote von 11.00 anbieten, ohne dass es sich dabei um einen Quotenfehler handeln muss.

Durch die inzwischen automatisierte Anpassung von Quoten und entsprechende Berechnung von Wetten ist die Anzahl der fehlerhaften Quoten überaus gering. Überhöhte Quoten bzw. entsprechende Quotenfehler lassen sich durch intelligente Software vermeiden. In den Anfangsjahren des Online-Betriebes von diversen Sportwetten-Anbietern kam es noch relativ häufig zu fehlerhaften Quoten, die von cleveren Spielern ausgenutzt worden sind. Doch heutzutage stößt man relativ selten auf Quotenfehler – und wenn, werden diese im Nachhinein zumeist ohnehin storniert.

Eventuell kann es sich sogar lohnen, wenn man einen Quotenfehler dem Kundenservice meldet. Einige Anbieter zeigen sich erkenntlich und schreiben dem Spieler eine Bonusgutschrift als Dank gut. Als Spieler sollte man also im Hinterkopf haben, dass bei Buchmachern auch nur Menschen arbeiten, so dass sich auch hier gelegentlich der Fehlerteufel einschleichen kann.

 
quotenfehler.txt · Zuletzt geändert: 2017/12/05 08:41 (Externe Bearbeitung)