Handicap-Wetten

Es gibt verschiedene Arten von Handicap-Wetten. Grundsätzlich gilt, dass ein Spieler oder ein Team ein fiktives Handicap erhält, welches am Ende dem realen Ergebnis hinzugerechnet wird.
Die Handicap-Wetten haben in den verschiedenen Sportarten oftmals unterschiedliche Namen. Beim Fussball heißt es schlicht Handicap. In Abgrenzung zum AsianHandicap wird es auch als „europäisches Handicap“ bezeichnet. Bei den amerikanischen Sportarten Basketball und American Football heißt das Handicap auf ein Team Spread. Will man im Eishockey auf ein Handicap wetten, findet man dies unter PuckLine wieder und im Baseball unter RunLine. Der Artikel befasst sich mit dem „europäischen“ Handicap und den Spiel- und Satzhandicap-Wetten beim Tennis. Die anderen Bezeichnungen werden in eigenen Artikeln kurz erläuter. Dazu einfach auf den Hyperlink des Begriffes klicken.

„Europäische“ Handicap-Wetten sind 3-Weg-Wetten, bei der ein Team ein fiktives Handicap (HC) erhält. Bspw. kann man mit der HC0:1-Wette darauf setzen, dass ein Team mit mehr als einem Tor Vorsprung gewinnt, mit genau einem Tor Vorsprung gewinnt oder gar nicht gewinnt (DoppelChance auf Unentschieden oder Niederlage).

Drei Beispiele dazu:

Chelsea London spielt in der English Premier League gegen Arsenal London. Wir rechnen damit, dass Chelsea mindestens drei Tore mehr erzielt als Arsenal und die Quote ist sehr hoch und gefällt uns. Wir setzen also auf Option 1 beim HC0:2. Gewinnt Chelsea nun mit mindestens drei Toren Vorsprung gewinnen wir unsere Wette. Also bspw. bei 3:0, 4:1, 5:2 etc. Gewinnt Chelsea allerdings nur mit zwei oder einem Tor Vorsprung, spielt Unentschieden oder verliert ist die Wette verloren.

Wir glauben, dass Bayern München mit einem Tor Vorsprung gegen Werder Bremen gewinnt. Wir setzen also auf Option X beim HC0:1. Gewinnt Bayern mit 1:0, 2:1, 3:2 etc., schießt also genau ein Tor mehr als Werder gewinnen wir unsere Wette. Gewinnt Bayern mit zwei oder mehr Toren Vorsprung, spielt Unentschieden oder verliert ist unsere Wette verloren.

Wir rechnen mit keinem hohen Sieg von Argentinien gegen England. Wir denken Argentinien wird maximal ein Tor mehr erzielen als England und setzen daher auch Option 2 beim HC0:2. Gewinn Argentinien nun mit mindestens zwei Toren Vorsprung ist die Wette verloren. Wir gewinnen aber, wenn Argentinien nur ein Tor mehr erzielt als England (z.B. 2:1), genauso viele Tore erzielt wie England (z.B. 0:0) oder England mehr Tore schießt als Argentinien (z.B. 1:2).

Handicap-Wetten beim Tennis

Beim Tennis gibt es zwei Arten von Handicapwetten. Das Satz- und das Spiel-Handicap. Beide sind 2-Weg-Wetten.

Satz-Handicap-Wette

Bei der Satz-Handicap-Wette erhält ein Spieler 1.5 oder 2.5 fiktive Sätze Vorsprung. Wobei 2.5 Sätze natürlich nur bei 5-Satz-Matches vorkommen. Am Spielende werden diese dem Spieler für die Wette angerechnet bzw. dem anderen Spieler abgezogen.

Zwei Beispiele:

Roger Federer spielt bei den Australian Open gegen Tommy Haas. Es handelt sich um einen Grand Slam, also einem 5-Satz-Match. Das heißt es wird best-of-5 gespielt. Der Spieler, welcher zuerst drei Sätze gewonnen hat ist der Sieger. Wir rechnen mit einem engen Match und nehmen daher Haas+2.5 Sätze. Das höchstmöglichste Ergebnis ist ein 3:0 in Sätzen für einen Spieler. Um unsere Wette Haas+2.5 Sätze zu gewinnen muss er lediglich einen Satz gewinnen. Wir gewinnen also bei allen Spielausgängen außer dem 3:0 in Sätzen für Federer. Haas darf also 1:3 oder 2:3 verlieren oder das Match gewinnen und wir haben unsere Wette gewonnen.

Kim Clijsters spielt bei den US Open gegen Serena Williams. Beim Damentennis gibt es grundsätzlich nur 3-Satz-Matches, also best-of-3. Siegerin ist, wer zuerst 2 Sätze gewonnen hat. Kim ist so gut drauf, dass wir ihr einen glatten Sieg in zwei Sätzen zutrauen. Wir Wetten also auf Clijsters-1.5 Sätze, was gleichbedeutend mit der Satz-Wette Clijsters 2:0 ist. Wenn Clijsters 2:0 gewinnt gewinnen wir unsere Wette. Gewinnt sie mit einem Satz Verlust, also 2:1, oder verliert sie gegen Serena ist auch unsere Wette verloren.

Spiel-Handicap-Wetten

Bei den Spiel-Handicap-Wetten erhält ein Spieler einen fiktiven Spiele-Vorsprung. Am Ende hat die Wette auf den Spieler mit den meisten gewonnenen Spielen inklusive den verrechneten Handicapspielen gewonnen.

Zwei Beispiele dazu:

Wir nehmen wieder das Spiel von Roger Federer gegen Tommy Haas bei den Australian Open. Da wir mit einem engen Match rechnen nehmen wir auch das Spiele Handicap auf Haas mit +10.5 Spielen. Haas darf also maximal 10 Spiele weniger gewinnen als Federer um die Wette zu gewinnen. Bspw. ist unsere Wette gewonnen, wenn das Spiel wie folgt endet: Federer-Haas 6:3 6:3 7:6 (19:12 Spiele) mit Handicap 19:22.5 Spiele. Wir verlieren unsere Wette z.B. bei 6:1 6:3 6:3 (18:7 Spiele) mit Handicap 18:17.5 Spiele.

Wir betrachten auch im zweiten Beispiel wieder das Spiel Kim Clijsters gegen Serena William bei den US Open. Wir schätzen Clijsters so stark ein, dass wir auch das Spiele-Handicap auf sie wetten. Das Handicap liegt bspw. bei -2.5 Spielen. Wir gewinnen bspw. bei einem Ausgang von 6:4 7:6 (13:10 Spiele) mit Handicap 10.5:10 Spiele. Verlieren bspw. bei 7:5 2:6 6:4 (15:15 Spiele) mit Handicap 12.5:15 Spiele.

 
handicap-wetten.txt · Zuletzt geändert: 2017/12/05 08:40 (Externe Bearbeitung)